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Landesregierung ‒ Autonome Provinz Bozen - Südtirol
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50 Jahre Zweites Autonomiestatut

 Landesfahne der autonomen Provinz Bozen-Südtirol
Ausstellung „50 Jahre Autonomie in Südtirol“.

Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol.
Die Autonome Provinz Bozen-Südtirol gehört zu Italien.
Autonom heißt:
Selbst bestimmen und selbst entscheiden.
Alle Menschen können selbst bestimmen und entscheiden.
Zum Beispiel:
•  Diese Arbeit will ich machen.
•  So möchte ich leben.
Auch ein Land kann autonom sein.
Dann darf dieses Land über viele Sachen selbst bestimmen.
Und dieses Land darf auch selbst entscheiden.
Das heißt in schwerer Sprache: Das Land hat eine Autonomie.
Italien ist in viele Regionen eingeteilt.
Die Region Trentino-Südtirol ist eine autonome Region.
Eine autonome Region hat besondere Rechte und kann selbst
Gesetze machen.
Die Regionen in Italien haben viele Provinzen.
Eine Provinz ist ein Teil von einer Region.
Die Autonome Region Trentino-Südtirol hat 2 Provinzen:

Auch die autonomen Provinzen haben besondere Rechte und
können selbst Gesetze machen.
Ab jetzt steht in diesem Text für Autonome Provinz Bozen-Südtirol:
Land Südtirol.

Das Land Südtirol darf seit dem Jahr 1972 über viele Sachen
selbst bestimmen.
Das Land Südtirol darf bei vielen Sachen selbst entscheiden.
Das Land Südtirol kann also in vielen Bereichen selbst Gesetze machen.

Zum Beispiel in den Bereichen:


In manchen Bereichen kann das Land Südtirol nur sehr wenig
selbst bestimmen und selbst entscheiden.
Das sind die Bereiche:


Und in manchen Bereichen entscheidet Italien.
Für diese Bereiche macht also Italien die Gesetze.
Zum Beispiel:


Heuer finden viele Feste und Ausstellungen zur Autonomie statt.
Alle Feste in schwerer Sprache finden Sie hier.

Die eigene Autonomie ist für das Land Südtirol sehr wichtig.
Das Land Südtirol kann nämlich durch die Autonomie
viele Sachen selbst bestimmen.
Und das Land Südtirol kann viele Aufgaben selbst entscheiden.
Diese Aufgaben sind für die Menschen in Südtirol besonders wichtig:

  • Die Autonomie soll die Kultur von den Südtirolerinnen und Südtirolern
    schützen.
    Und die Autonomie soll die verschiedenen Bräuche im Land Südtirol
    schützen.
    Kultur und Bräuche sind zum Beispiel: 
    • Theater.
    • Museen.
    • Feste und Feiern.
    • Musik⸱kapellen.
  • Die Autonomie muss die sprachlichen Minderheiten schützen.
    Sprachliche Minderheiten heißt:
    Diese Sprachen sprechen nur sehr wenige Menschen in einem Land.
    Zum Beispiel:
    Nur sehr wenige Menschen sprechen in Italien
    die deutsche und die ladinische Sprache.
    Deshalb sind Deutsch und Ladinisch sprachliche Minderheiten.
    Die Autonomie muss also die deutsche und die ladinische Sprache schützen.
  • Im Land Südtirol gibt es 3 Landes·sprachen:
    o Deutsch.
    o Ladinisch.
    o Und Italienisch.
    Im Land Südtirol sind alle 3 Sprachen gleich wichtig.
    Deshalb können die Menschen in den Ämtern
    und in den öffentlichen Diensten in ihrer Mutter·sprache sprechen.
    Zum Beispiel:
    In Büros vom Land Südtirol und von den Gemeinden.
    Und auch im Gericht können die Menschen in ihrer Mutter·sprache
    sprechen.
    In Gröden und im Gadertal können die Menschen Ladinisch sprechen.
  • Alle Orte im Land Südtirol müssen deutsche und italienische Namen haben.
    In Gröden und im Gadertal müssen die Orte auch ladinische Namen haben.
    Zum Beispiel:
    Deutsch: Sankt Ulrich.
    Italienisch: Ortisei.
    Ladinisch: Urtijei.
  • Die Kinder·gärten und Schulen sind in den 3 Landes·sprachen.
    Im Land Südtirol gibt es:
    • Deutsche Kinder∙gärten und Schulen.
    • Italienische Kinder∙gärten und Schulen.
    • Und ladinische Kinder∙gärten und Schulen.

Die Eltern können den Kinder·garten und die Schulen für ihre Kinder
selbst aussuchen.
In den Schulen lernen Kinder und Jugendliche:
o Deutsch.
o Und Italienisch.
o Und in Gröden und im Gadertal lernen die Kinder
o und Jugendlichen auch Ladinisch.

3 Landes·sprachen in Südtirol.

Warum sprechen viele Menschen in Südtirol Deutsch?
Vor über hundert Jahren war Südtirol ein Teil von Österreich.
Südtirol war also nicht ein Teil von Italien.
Und fast alle Menschen in Südtirol haben Deutsch gesprochen.
Deshalb sprechen auch heute noch viele Menschen in Südtirol Deutsch.

Wie ist Südtirol zu Italien gekommen?
Vor mehr als hundert Jahren gab es in vielen Ländern
einen großen Krieg.
Dieser Krieg war der Erste Weltkrieg.
Auch Italien war im Krieg.
Und auch Österreich war im Krieg.
Der Krieg hat 4 Jahre lang gedauert.
In diesem Krieg sind viele Menschen gestorben.

Im Ersten Weltkrieg hat Italien zum Beispiel
zusammen mit Frankreich und Großbritannien gekämpft.
Diese Länder haben zusammen ausgemacht:
Gewinnen wir den Krieg?
Dann kommt Südtirol nach dem Krieg zu Italien.
Jetzt ist Südtirol ein Teil von Italien.
Die Länder haben den Krieg nämlich gewonnen.

Kurz nach dem Ersten Weltkrieg wurde Italien eine Diktatur.
In einer Diktatur bestimmt nur ein Mensch.
Dieser Mensch heißt: Diktator.
Der Diktator entscheidet also alles alleine.
Und die anderen Menschen haben nichts zu sagen.
Der Diktator von Italien war Benito Mussolini.
Benito Mussolini hat entschieden:
Südtirol soll italienisch werden.
Die Menschen in Südtirol sollen nur noch Italienisch sprechen.
Deshalb hat die Politik in Südtirol viele Sachen verboten.
Zum Beispiel:

  • Die deutsche Sprache.
  • Die deutschen Schulen.
  • Und die deutschen Namen von Orten.

Deshalb haben die Menschen in Südtirol nur noch heimlich Deutsch gesprochen.
Die Südtirolerinnen und Südtiroler hatten nämlich Angst.

Was heißt Option?
Im Jahr 1938 ist Österreich zum „Deutschen Reich“ gekommen.
Im „Deutschen Reich“ hat auch ein Diktator bestimmt.
Der Diktator vom „Deutschen Reich“ war Adolf Hitler.
Hitler und Mussolini haben gesagt:
Die Südtirolerinnen und Südtiroler müssen zwischen dem „Deutschen Reich“ und Italien entscheiden.
Entscheidung ist ein anderes Wort für: Option.
Bei der Option hat es 2 Möglichkeiten gegeben:

  • Die Menschen gehen aus Südtirol weg in das „Deutsche Reich“.
    Dort dürfen die Menschen Deutsch sprechen.
  • Oder die Menschen bleiben in Südtirol.
    Dann dürfen diese Menschen aber nur noch Italienisch sprechen.

Diese Entscheidung war sehr schwierig für die Südtirolerinnen und Südtiroler.
Viele Menschen wollten nicht aus Südtirol weggehen.
Und die Menschen wollten weiter Deutsch und Ladinisch sprechen.
Aber das war in Italien nicht möglich.
Deshalb wollten viele Menschen in das „Deutsche Reich“ gehen.
Und nur wenige Menschen wollten in Südtirol bleiben.
Dann hat aber im Jahr 1939 der Zweite Weltkrieg begonnen.
Deshalb konnten viele Südtirolerinnen und Südtiroler
nicht mehr weggehen.

Was war nach dem Zweiten Weltkrieg?
Nach dem Zweiten Weltkrieg war Italien keine Diktatur mehr.
Und Österreich hat nicht mehr zum „Deutschen Reich“ gehört.
Österreich war also auch keine Diktatur mehr.
Im Jahr 1946 haben Österreich und Italien einen Vertrag gemacht.
In diesem Vertrag steht:
Südtirol bleibt bei Italien.
Deshalb sind die Südtirolerinnen und Südtiroler
eine sprachliche Minderheit in Italien.
Österreich soll Südtirol schützen.
Und alle sollen die Kultur und Sprache
von den Südtirolerinnen und Südtirolern schützen.

Im Jahr 1948 hat es noch einen Vertrag zwischen Südtirol und Italien gegeben.
Dieser Vertrag war das erste Autonomie∙statut.
Autonomie·statut heißt:
Ein Land kann autonom sein.
Dann kann dieses Land viele Sachen selbst entscheiden.
Statut ist ein anderes Wort für: Regeln.
An diese Regeln müssen sich alle Menschen in Südtirol und
Italien halten.

Im ersten Autonomie·statut steht:
Die 2 Provinzen Trentino und Südtirol gehören jetzt zusammen.
Die 2 Provinzen werden zu einer Region.
Diese Region heißt: Autonome Region Trentino-Südtirol.
Eine autonome Region hat besondere Rechte und
kann selbst Gesetze machen.

Die Autonome Region Trentino-Südtirol konnte also viele Sachen
selbst entscheiden.
Und die Region Trentino-Südtirol musste
die sprachlichen Minderheiten schützen.
Aber das erste Autonomie·statut war nicht gut
für die Südtirolerinnen und Südtiroler.
In der Region Trentino-Südtirol haben nämliche viele Menschen 
Italienisch gesprochen.
Und die deutsche und die ladinische Sprache waren noch
zu wenig geschützt.
Deshalb waren die Südtirolerinnen und Südtiroler
mit diesen Regeln nicht zufrieden.

Landes·fahne von der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol.

Los von Trient!
Im Jahr 1957 haben sich viele tausende Südtirolerinnen und Südtiroler
auf Schloss Sigmundskron getroffen.
Auf Schloss Sigmundskron waren viele Politiker dabei.
Auch der Politiker Silvius Magnago war dabei.
Silvius Magnago hat bei diesem Treffen gesagt:
Los von Trient!
Südtirol muss eine autonome Provinz werden.
Südtirol braucht eine eigene Autonomie.
Die Südtirolerinnen und Südtiroler wollten eine eigene Autonomie
für Südtirol.

Ab dem Jahr 1948 hat das Land Südtirol viele Verhandlungen
mit Italien geführt.
Verhandlungen ist ein anderes Wort für: Gespräche.
Das Land Südtirol wollte nämlich eine bessere Autonomie bekommen.
Auch Italien und Österreich mussten weiter Verhandlungen führen.
Österreich sollte Südtirol nämlich weiter schützen.
Und die 2 Länder mussten für das Land Südtirol eine gute Lösung finden.
Diese Verhandlungen haben viele Jahre gedauert.

Das Ergebnis von den Verhandlungen ist das zweite Autonomie·statut.
Das zweite Autonomie·statut heißt auch „Paket“.
In diesem „Paket“ haben die Politikerinnen und Politiker
alle Gesetze für die Autonomie im Land Südtirol aufgeschrieben.
In diesem „Paket“ steht:
Diese Gesetze sollen die Südtirolerinnen und Südtiroler schützen.
Die deutsche und die ladinische Sprache in Südtirol
hat wichtige Rechte.
Und auch die italienische Sprache in Südtirol hat bestimmte Rechte.
Das Paket ist für alle Menschen in Südtirol wichtig.
Im Jahr 1972 hat Italien entschieden:
Das Land Südtirol bekommt das zweite Autonomie∙statut.
Dieses zweite Autonomie∙statut war besser für die Menschen in Südtirol.
Aber erst im Jahr 1992 haben die Politikerinnen und Politiker das „Paket“
für das Land Südtirol abgeschlossen.
Dann erst waren alle wichtigen Aufgaben für eine gute Autonomie
in Südtirol aufgeschrieben.
Zwei Politiker waren für die Autonomie in Südtirol sehr wichtig:

  • Silvius Magnago.
  • Und Alcide Berloffa.

Für beide Politiker war das gute Zusammen·leben von allen Menschen
in Südtirol wichtig.

Silvius Magnago.

Silvius Magnago war für viele Jahre der Landes·hauptmann von Südtirol.
Von Silvius Magnago sagen die Menschen noch heute:
Silvius Magnago ist der Vater von der Südtiroler Autonomie.
Für Silvius Magnago war die Autonomie für das Land Südtirol
sehr wichtig.
Silvius Magnago ist im Jahr 2010 gestorben.

Das zweite Autonomie∙statut ist für alle Menschen im Land Südtirol
bis heute wichtig.
Und die Autonomie in Südtirol ist auch für andere Länder wichtig.
Durch die Autonomie können andere Länder nämlich sehen:
So können verschiedene sprachliche Minderheiten in einem Land
gut zusammen·leben.

Junge Menschen auf dem Silvius-Magnago-Platz.

Südtirol feiert 50 Jahre Autonomie.
Im Jahr 2022 feiert das Land Südtirol das Zweite Autonomie⸱statut.
Das Zweite Autonomie⸱statut ist jetzt schon 50 Jahre alt.
Das ist eine sehr lange Zeit.
Deshalb gibt es eine Ausstellung auf dem Silvius-Magnago-Platz.
Der Silvius-Magnago-Platz ist vor dem Haus vom Südtiroler Landtag
und vor 2 Landes⸱häusern in Bozen.
In der Ausstellung gibt es:

  • Texte über die Geschichte von Südtirol.
  • Videos von Silvius Magnago
    und anderen Südtirolerinnen und Südtirolern.
  • Und viele Bilder über Südtirol.

 

Ausstellung auf dem Silvius-Magnago-Platz.